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"Der Mensch ist frei geboren, doch überall liegt er in Ketten."
- Jean-Jacques Rousseau -


Die Berberkönigin Dihia - auch als Königin Kahina bekannt


Hat man mit Kabylen zu tun, "stolpert" man unweigerlich über diesen Namen: Dihia bzw. Kahina.

Es wird berichtet, dass der arabische Feldherr Hassan ibh an-Numan während dem arabischen Eroberungsfeldzug in Nordafrika einst gefragt hat, wer denn der schönste Prinz aller Berberstämme sei.
Doch zu seiner großen Verwunderung berichtete man ihm, dass es eine Frau sei, die über die Stämme herrsche.

Sie sei sehr mächtig, mutig und klug, eine Magierin sei sie, geschmeidig und stark. Ihr Name sei Dihia.



„Kahina“ war ihr Beiname (Kahina = hebr., arab.: Priesterin); sie gehörte dem Berberstamm Dscharawa im Auresgebirge an.

Dihia führte von 685 bis zu ihrem Tod 701 den Widerstand der Berber gegen die muslimisch-arabischen Eroberer unter deren Anführer Hassan ibh an-Numan an.

Ihr Berberstamm Dscharawa war in der Spätantike zum Judentum konvertiert; nachdem die Araber die Küstenregionen problemlos unterwerfen konnten, gelang es ihnen im Hinterland aufgrund des Widerstands der Berber unter ihrer Anführerin Dihia nicht. Ihre „Taktik der verbrannten Erde“ (also alles zu zerstören, was dem Gegner in irgendeiner Weise nutzen könnte) führte zum Sieg der Berber; dadurch konnten die Eroberer zum Rückzug aus Nordafrika gezwungen werden.

Daraufhin wurde Dihia als Königin der Berber anerkannt.

Muslimisch-arabische Gefangene wurden in die Freiheit entlassen, der Muslim Chalid ibn Yazid al-Qaisi wurde von Dihia adoptiert.



Bei einem neuerlichen Angriff der muslimisch-arabischen Eroberer wandte sie erneut die „Taktik der verbrannten Erde“ an, was die betroffenen Bewohner aber nicht verstanden. Infolgedessen wurden die erneut vordringenden Araber wie Befreier begrüßt. Nach dem Verrat durch ihren Adoptivsohn flüchtete Dihia.




 Nachdem Hassan ibh an-Numan sie aufgespürt hatte, soll Dihia zu ihm gesagt haben:


„Ich habe dich erwartet, du hast mich besiegt. Mein Volk wird dir ins Reich des Halbmondes folgen. Seine berberische Herkunft wird es vergessen. Es wird sich deiner Religion anschließen, deine Tradition übernehmen und deine Geschichte als seine Geschichte anerkennen und es wird seine Brüder, die meinem Glauben treu bleiben, hassen und verfolgen.
Doch der Tag wird kommen, an dem der Kampf von Neuem aufflammt und meine Söhne sich gegen euch erheben. Denn die Erinnerung wird erwachen und es wird sie erneut suchen, die Spuren im Sand der Zeit..."



Daraufhin zog Hassan ibh an-Numan sein Schwert und tötete Dihia.


Selbst arabische Schriftsteller berichten dies seit jeher bewundernd über Dihia.



Mit ihr starb auch der gemeinsame Widerstand aller Berberstämme gegen die muslimischen Araber, der allerdings immer wieder auflodert.

Ihre Identität, Kultur, Tradition und Sprache werden sie nie aufgeben, ebenso hält ihre große Bewunderung für ihre mutige Königin Dihia an.



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