Die
Kabylen sind wohl eher unbekannt; sie sind eine Volksgruppe der Berber - mit
diesem Begriff kann man vermutlich wesentlich mehr anfangen; hierzu ein paar allgemeine Informationen.
Viele
Jahrhunderte lang wurde die Küste Nordafrikas - genauer von Marokko, Algerien,
Tunesien, Libyen, Mauretanien, dem östlichen Mali, dem nördlichen Niger und der
ägyptischen Oase Siwa - bis hin zu den Kanarischen Inseln von Berbern
bevölkert; sie sind die Ureinwohner dieser großen Region.
Dort
gab es immer mehrere unabhängige Königreiche. Heute kennt man Libyen, Tunesien,
Algerien, Marokko und Mauretanien - also oftmals große Länder (Algerien ist das
größte Land Afrikas!!) mit vielen verschiedenen Völkern.
Es
gibt ca. 18 Millionen Berber, etwa 10 Millionen hiervon sprechen Tamazight.
Andere Berber haben ihre ursprüngliche Sprache im Laufe der Jahrhunderte
verloren und sprechen mittlerweile maghrebinisch-arabische Dialekte.
Berber sind in unseren Tagen vor
allem im heutigen Marokko und Algerien anzutreffen, vereinzelte Gruppen auch in
Tunesien sowie in der Sahara. Ihre derzeitigen Zahlen sind schwer zu
auszumachen, da durch die Vermischung mit der arabischen Bevölkerung
Nordafrikas und den Arabisierungsmaßnahmen der nachkolonialen Zeit sowohl die
berberische Kultur als auch das berberische Tamazight verdrängt wurden. So
sprechen viele Berberstämme heutzutage Arabisch. Der Anteil der Berber in
Algerien beträgt 20 bis 30 %, in Marokko etwa 70 %.
· etwa zwei Drittel der algerischen Berber leben in der Kabylei und sprechen den lokalen Dialekt Thaqbaïlith;
· eine kleine Gruppe im Auresgebirge bis in den Osten Algeriens spricht Chaouias;
· vereinzelte Berber, im Süden des Landes, sprechen Mzab;
· die Sprache der Touareg-Nomaden in der Sahara ist das Touareg.
Die Berber-Dialekte Marokkos kann man in drei Sprachregionen einteilen:
·
Tarifit im Norden und
Nord-Osten des Rifgebirges,
·
Tamazight im Mittelatlas
sowie
·
Taschelhit/Chleuh im Hohen Atlas und
Anti-Atlas.
In Tunesien wird Sousse gesprochen, in Libyen Nefusi.
Die Berber bezeichnen sich als "Imazighen" (Einzahl: "Amazigh"), im deutschen Sprachraum vielleicht auch als "Masiren" bekannt. Dies bedeutet nichts anderes als "freie Menschen". Wenn man allerdings etwas von deren Geschichte erfährt, wird offensichtlich, dass sie immer wieder darum kämpfen mussten, "freie Menschen" sein zu dürfen und dies auch heutzutage leider wieder – immer noch – der Fall ist.
Von Nordafrika ist sicherlich bekannt, dass ein Teil davon auch "Maghreb" genannt wird.
"Der
Maghreb" - das sind Tunesien, Algerien und Marokko - manchmal umfasst
dieser Begriff auch noch Libyen und Mauretanien und bedeutet "Land im
Westen".
In
Tamazight nennen die Berber Nordafrika "Tamazgha" und die Region
Kabylei "Tamurt n Iqbayliyen" - wobei "Tamurt" ganz einfach
"Heimat" bedeutet.
Die strategische Lage und der Reichtum der Länder südlich des Mittelmeers haben dazu geführt, dass die Region oft Ziel von Eroberern wurde, was immense Folgen für die dortigen Völker hatte bzw. immer noch hat.
kabylische Tongefäße |
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